Manfred Erjautz (1966, Graz)
MANFRED ERJAUTZ

In Österreich gibt es keinen beliebteren Snack als die knusprigen ‚Salzstangerl‘ von Soletti. Wie aber schafft man den Spagat zwischen österreichischen Salzstangen und den weltberühmten Figuren des schweizerischen Bildhauers Alberto Giacometti? Das gelingt Manfred Erjautz (1966, Graz) mit Soletti Giacometti, eine Serie, in der Erjautz die Passivität zum Ausdruck bringt, mit der wir knabbernd vor den Fernsehgeräten sitzen, während auf dem Bildschirm ein täglich wachsender Flüchtlingsstrom vorbeizieht.
Vom Maritiem Plein aus erblickt man eine zweite Arbeit von Manfred Erjautz: eine Bronzeskulptur im Wasser.
An der alten Landungsbrücke gegenüber dem Ankerplatz der Raveel-Bötchen liegt eine Frauenfigur im Wasser. Ihr Körper ist hohl. Wo ihre Arme, Beine und ihr Kopf hingehört hätten, klaffen große Löcher. Abhängig von Ebbe und Flut liegt die Frauenfigur genau über oder genau unter der Wasseroberfläche. Das Meereswasser sucht sich seinen Weg durch die Skulptur hindurch. Der Künstler Manfred Erjautz (1966, Graz) setzt sich in seinen Arbeiten häufig mit dem Kontrast zwischen innen und außen sowie mit den Mechanismen des Zusammenlebens auseinander.
In der Onze-Lieve-Vrouw-ter-Duinen-Kirche ist eine weitere Bronze von Erjautz zu sehen. Aqua e sole aus der Serie Soletti Giacometti.